Jungheinrich verzeichnet eine erfolgreiche erste Hälfte des Geschäftsjahres 2023 mit sehr gutem Umsatzwachstum und starkem Ergebnis trotz anhaltend schwieriger Marktlage.
Hamburg - Die Jungheinrich AG blickt auf eine sehr erfolgreiche erste Hälfte des Geschäftsjahres 2023 zurück. Trotz der anhaltend schwierigen Marktlage, insbesondere aufgrund der schwachen konjunkturellen Entwicklung im Euroraum, verzeichnete der Konzern im ersten Halbjahr ein ordentliches Wachstum im Auftragseingang von 9 Prozent auf 2.684 Mio. Euro (Vorjahr: 2.461 Mio. Euro). Der auf die am 15. März vollzogene Akquisition der Storage-Solutions-Gruppe entfallende Auftragseingang betrug 89 Mio. Euro. Der Auftragsbestand des Neugeschäftes erreichte zum Ende des ersten Halbjahres 2023 einen Wert von 1.731 Mio. Euro und berücksichtigt dabei den Auftragsbestand der Storage-Solutions-Gruppe in Höhe von 145 Mio. Euro. Gegenüber dem Bestandswert von 1.595 Mio. Euro zum Jahresende 2022 ergab sich ein Aufbau um 136 Mio. Euro beziehungsweise 9 Prozent. Der Konzernumsatz erreichte im ersten Halbjahr 2023 mit 2.658 Mio. Euro einen um 21 Prozent höheren Wert als im Vorjahreszeitraum (2.202 Mio. Euro). Wesentlicher Treiber dafür war das Neugeschäft. Neben den sehr guten Zuwächsen bei Neufahrzeugen trugen auch die im Neugeschäft berücksichtigten Umsatzerlöse der Storage-Solutions-Gruppe in Höhe von 69 Mio. Euro zu dieser Entwicklung bei. Das EBIT stieg in den ersten sechs Monaten 2023 sehr deutlich um 74 Mio. Euro beziehungsweise 46 Prozent auf 236 Mio. Euro (Vorjahr: 162 Mio. Euro). Der darin enthaltene operative Ergebnisbeitrag der Storage-Solutions-Gruppe belief sich auf 12 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung der einmaligen transaktionsbezogenen Kosten, der Kaufpreisallokation sowie der variablen Vergütungskomponente in Höhe von insgesamt 19 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2023 ergab sich per Saldo ein EBIT-Beitrag der Storage-Solutions-Gruppe von insgesamt minus 7 Mio. Euro. Jungheinrichs EBIT-Rendite (EBIT-ROS) lag mit 8,9 Prozent deutlich über dem Wert des Vorjahreszeitraums (7,4 Prozent).
„Das erste Halbjahr war für Jungheinrich sehr erfolgreich. Unser zuletzt starkes Umsatzwachstum hat sich fortgesetzt. Auch beim Ergebnis verzeichneten wir mit einer Steigerung von 46 Prozent wieder eine sehr positive Entwicklung. Durch die Akquisition der Storage-Solutions-Gruppe haben wir eine wichtige Plattform für Wachstum innerhalb der Bereiche Regalsysteme und Lagerautomatisierung in den USA erworben. Das spiegelt sich jetzt erstmalig im Konzernabschluss wider. Die Umsetzung unserer Strategie 2025+ treiben wir weiter konsequent voran und bestätigen unsere Prognose für das laufende Jahr. Für die Zukunft ist Jungheinrich sehr gut aufgestellt“, erklärt Dr. Lars Brzoska, Vorstandsvorsitzender der Jungheinrich AG.
Das EBT übertraf im ersten Halbjahr mit 222 Mio. Euro den Vorjahreswert (138 Mio. Euro) sehr deutlich um 61 Prozent. Die EBT-Rendite (EBT-ROS) betrug 8,3 Prozent (Vorjahr: 6,3 Prozent). Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf 163 Mio. Euro (Vorjahr: 103 Mio. Euro). Das Ergebnis je Vorzugsaktie erreichte 1,61 Euro (Vorjahr: 1,02 Euro). Der ROCE stieg deutlich auf 18,2 Prozent (Vorjahr: 14,4 Prozent). Ursächlich hierfür war vor allem das gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich höhere EBIT des Segmentes „Intralogistik“. Im Vergleich dazu entwickelte sich das durchschnittlich gebundene Kapital unterproportional im Anstieg. Dies war vor allem auf die Erhöhung des Working Capital im dritten und vierten Quartal 2022 zurückzuführen, während sich das Working Capital im ersten und zweiten Quartal 2023 durch das gezielte Working Capital Management vergleichsweise stabil entwickelte. Der Free Cashflow als Summe aus Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit und der Investitionstätigkeit verbesserte sich deutlich auf ‑182 Mio. Euro (Vorjahr: ‑270 Mio. Euro). Ohne die Akquisition der Storage-Solutions-Gruppe hätte sich aus dem operativen Geschäft ein positiver Free Cashflow ergeben.
Wesentliche Aktivitäten Jungheinrichs im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) konzentrierten sich im ersten Halbjahr 2023 auf die Weiterentwicklung effizienter Energiespeichersysteme basierend auf der Lithium-Ionen-Technologie, die damit einhergehenden Verbesserungen im Hinblick auf die Konstruktion neuer Flurförderzeuge sowie auf digitale Produkte. Einen weiteren F&E-Schwerpunkt bildeten die Entwicklung von Mobile Robots sowie die Optimierung von automatisierten Systemen. Die gesamten F&E-Ausgaben, die im Wesentlichen Eigenleistungen beinhalten, stiegen im ersten Halbjahr 2023 um 11 Mio. Euro auf 72 Mio. Euro (Vorjahr: 61 Mio. Euro). Die Aktivierungsquote lag aufgrund der Zunahme wesentlicher Produktentwicklungen mit 31 Prozent deutlich über dem Vorjahr (21 Prozent).
Zum 30. Juni 2023 beschäftigte Jungheinrich konzernweit auf Vollzeitbasis 20.445 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 41 Prozent im Inland und 59 Prozent im Ausland. Insgesamt waren das 638 Beschäftigte bzw. 3 Prozent mehr als zum 31. Dezember 2022 (19.807). Die Veränderung im Berichtszeitraum gegenüber dem Wert von Ende Dezember resultierte neben dem Ausbau der Personalkapazität im Vertrieb aus der getätigten Akquisition in den USA (Storage Solutions) mit 176 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Prognose
Der Vorstand bestätigt seine Prognose vom 24. April 2023 für das laufende Geschäftsjahr. Die Prognose enthält die anteiligen Effekte aus dem am 15. März 2023 vollzogenen Erwerb der US-amerikanischen Storage-Solutions-Gruppe. Die berücksichtigten Werte unterliegen Kursschwankungen.
Jungheinrich rechnet für das Gesamtjahr 2023 mit einem Auftragseingang zwischen 5,0 Mrd. Euro und 5,4 Mrd. Euro (2022: 4,8 Mrd. Euro). Für den Konzernumsatz wird eine Bandbreite von 5,1 Mrd. Euro bis 5,5 Mrd. Euro (2022: 4,8 Mrd. Euro) prognostiziert. Diese Bandbreiten berücksichtigen einen Auftragseingang in Höhe von 0,3 Mrd. Euro und einen Umsatz in Höhe von 0,2 Mrd. Euro der Storage-Solutions-Gruppe.
Das EBIT wird 2023 zwischen 400 Mio. Euro und 450 Mio. Euro liegen (2022: 386 Mio. Euro). Es enthält einmalige transaktionsbezogene Kosten in Höhe von rund 8 Mio. Euro aus dem Erwerb der Storage-Solutions-Gruppe und – nach der finalen Kaufpreisanpassung und der abgeschlossenen Kaufpreisallokation – belastende Effekte in Höhe von 13 Mio. Euro. Der EBIT-Korridor berücksichtigt außerdem rund die Hälfte der variablen, erfolgsabhängigen Vergütungskomponente für das Management der Storage-Solutions-Gruppe in Höhe von 15 Mio. Euro, die gemäß der im Rahmen der Transaktion festgelegten Bedingungen ermittelt wurde. Die belastenden Effekte werden teilweise durch das anteilige operative Ergebnis von Storage Solutions in Höhe von 25 Mio. Euro bis 30 Mio. Euro kompensiert. Die EBIT-Rendite soll in der Bandbreite von 7,8 Prozent bis 8,6 Prozent (2022: 8,1 Prozent) liegen. Das EBT dürfte 370 Mio. Euro bis 420 Mio. Euro erreichen (2022: 347 Mio. Euro) mit einer daraus folgenden EBT-Rendite zwischen 7,2 Prozent und 8,0 Prozent (2022: 7,3 Prozent). Wir gehen von einem ROCE-Wert zwischen 15 Prozent und 18 Prozent (2022: 16,3 Prozent) aus.
Des Weiteren erwartet Jungheinrich, dass der Free Cashflow im Vergleich zum Vorjahr (-239 Mio. Euro) einen deutlich besseren Wert erreicht, aber unter Berücksichtigung der Akquisition von Storage Solutions weiterhin negativ bleiben wird. Die Free-Cashflow-Prognose berücksichtigt 307 Mio. Euro gemäß der vertraglich vereinbarten finalen Kaufpreisanpassung im Nachgang zum Abschluss der Akquisition. Ein Teil des Kaufpreises wurde zur Ablösung von Bankverbindlichkeiten verwendet und ist damit nicht Bestandteil des Free Cashflow. Ohne Berücksichtigung der Akquisition erwartet Jungheinrich aus dem operativen Geschäft einen positiven Free Cashflow.
Dr. Benedikt
Nufer Pressesprecher Telefon